MAI 2013
JAGDVERHALTEN DES HUNDES (PRÄVENTION UND STRESSMANAGEMENT)
Versprochen wurde von Harry und Angi ein Seminar mit Tiefgang in die Welt des Jagd-Verhaltens. Bei diesem Seminar wurde dies, aus meiner Sicht, vollumfänglich erfüllt!
Wir haben im Theorieteil gelernt, dass jede Motivation, ob Hunger, Sexualität oder eben Jagen einer Gesetzmässigkeit eines Funktionskreises mit 3 Teil-Segmenten besteht: Triebreiz, Triebhandlug und Triebbefriedigung. Das Wissen über, die Kontrolle und das «Handling» des Jagens durch den Hundeführer gibt Sicherheit und Kontrolle über den Hund, denn jeder Hund jagt. Verhaltensbiologisch sinnvoll und das sei auch gut so!
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Wie jedes Seminar hat es am Freitagabend mit einem Theorieblock begonnen. Wie immer wurde die Theorie durch Harry fundiert aber auch sehr anschaulich erklärt. Viele Parallelen wurden aufgezeigt und mit Harry-Humor gespickt. Am Samstag mussten zuerst alle Hundeteams im Leinenhandling auf den gleichen Stand gebracht werden, da die Leine das Kommunikations- und Kontrollinstrument der Jagdprävention ist – auf jeden Fall, bis das Handling nicht gefestigt ist. Da wurde es bereits für einige sehr schwierig. Durch Videosequenzen wurden die Mängel in Zeitlupe jedem einzelnen aufgezeigt um gleich nochmals zu üben. Hier wurde spätestens allen bewusst, dass Theorie und Praxis zwei unterschiedliche Welten sind, vor allem, wenn man Harry als Beobachter hat.
Es entgeht ihm einfach nichts, was natürlich bei den Hundeführern zu Frust führen kann! Aber das ist ja auch gut so, zumindest bei mir, denn dann will ich's erst recht richtig machen. Und schon wieder wurde mir im übertragenen Sinne auf die Finger gehauen. AUA! Jagdverhalten des Hundes, Prävention und Stressmanagement. Hier möchte ich noch etwas einfügen: Ich habe zwei Hunde, einen bald 10-jährigen Rüden und eine 9 Monate alte Hündin. Die beiden Hunde sind sehr unterschiedlich. Mit beiden habe ich dieses Training gemacht und die Theorie in vielen Varianten gehört und auch schon geübt. Aber meine Kleine brachte mich wieder in den Status eines totalen Hundeanfängers. Was so gut mit meinem gestandenen Rüden klappt, muss ich bei der Kleinen wieder ganz neu angehen. Auch das ist eine Erkenntnis, die ich ja eigentlich nicht wahrhaben wollte, aber innerlich zähneknirschend annehmen musste! Nach jedem Praxisteil wurden die Videosequenzen angesehen. Das Feedback kam aber nach jeder Übung individuell, direkt und sofort. Das schätze ich sehr an Harry. Man weiss immer, woran man ist, ob man will oder nicht. Am Sonntag wurde nochmals der Abbruch und am Nachmittag die Blockade mit Umorientierung geübt. Am Ende haben alle – individuell für jeden Teilnehmer – Ratschläge und Methode auf den Weg mitbekommen, auf das typische Jagdverhalten des eigenen Hundes. Das alles nützt aber nichts, wenn nicht weiter geübt wird – immer und immer wieder, indem man sich alle möglichen Jagdsituationen vorsätzlich sucht, damit die Impulskontrolle – wie die Gangschaltung oder das Bremsen beim Auto – funktioniert, nämlich ganz spontan und ohne nachzudenken. Auch hier gilt es, wie beim Autofahren: Wissen, Technik, Aufmerksamkeit und Übung.
Vielen lieben Dank, Harry und Angi, für das für mich anspruchsvolle aber befriedigende und mir Sicherheit gebende Seminar der Extraklasse und Tiefgang.